"Birimunye Nursery School" - Kindergarten in Uganda

Uganda

Blume_UgandaAufgrund seiner Schönheit, der Vielfalt an Formen und Farben, der verschwenderischen Fülle an Pflanzen, Vögeln, Insekten, Reptilien und Großwild und wegen seiner unendlichen Weite...ist Uganda fürwahr die Perle Afrikas.

Winston Churchill in seinem Buch My African Journey

 

Geographische Lage/ Einwohner

Uganda ist etwa so groß wie Deutschland ohne die neuen Bundesländer und liegt im Herzen Ostafrikas - umgeben von Kenia, Sudan, Tansania, Ruanda und der Republik Kongo. Das Land bietet rund 17 000 000 Menschen Heimat, die hauptsächlich von Landwirtschaft leben.

Offizielle Amtssprache ist Englisch, jedoch sprechen die EinwohnerInnen ihre Stammessprachen, von denen es über 30 verschiedene in Uganda gibt. Die weit verbreitetste Stammessprache ist Luganda im Königsreich Buganda.

Flagge

Flagge_Uganda Auf der schwarz, gelb und rot gestreiften Flagge der Republik Uganda ist der Kronenkranich auf einem weißen Kreis zu sehen. Schwarz steht für die Menschen des Landes, gelb für den Sonnenschein und rot für das Blut, das im Kampf um die Unabhängigkeit vergossen wurde.

 

Geschichtlicher Rückblick

Einst war Uganda von der britischen Kolonialmacht besetzt, doch am 9.Oktober 1962 feierte es die Unabhängigkeit. Es folgten Bemühungen der Britten, dem Land zur Stabilität zu verhelfen und so entstand ein komplexes föderalistisches System - der König des einflussreichsten Königreiches Buganda wurde Präsident und Milton Obote wurde zum Premierminister. Jedoch zeigte Obote sehr bald sein wahres Gesicht und versuchte die alleinige Kontrolle über den Staat zu gewinnen. Im Februar 1966 setzte er die Verfassung außer Kraft, entließ den Präsidenten und riss alle Macht an sich. Der König von Buganda forderte die Wiederherstellung seiner Autonomie, wurde jedoch ins Exil nach England vertrieben und starb dort 1969.

Der politische Alltag unter Obote war bestimmt durch Willkür und Repression. Sowohl die Ugander als auch die westlichen Länder ersehnten ein Ende des Regimes Obotes, was es Idi Amin - dieser Name wird wohl den meisten ein Begriff sein, wenn man an Uganda denkt - leicht machte, im Januar 1971 die Macht zu übernehmen, nachdem er zuvor die Armeeführung übernommen hatte.

Doch die Zeit unter Idi Amin sollte nicht besser werden - Menschenrechte wurden außer Kraft gesetzt und politische Aktivitäten wurden verboten. Amin wies 1972 alle Asiaten aus Uganda aus, was zum Verfall der ugandischen Wirtschaft führte, ebenso lies er alle Christen, immerhin 70% der ugandischen Bevölkerung, ermorden. Schlecht bezahlte Soldaten zerstörten nicht nur die Bevölkerung, sondern reduzierten auch die Tiervielfalt in ugandischen Nationalparks.

1978 kam es zum Krieg mit Tansania. Idi Amin verspürte keinerlei Rückhalt mehr, er hatte Staat und Gesellschaft gründlichst ruiniert. Im Frühjahr 1979 als die tansanischen Truppen einmaschierten, flüchtete Amin innerhalb weniger Tage aus Uganda.

Doch auch dies sollte noch nicht das Ende der schwierigen Zeit in Uganda darstellen. Im Dezember 1980 kam es zu "freien" Wahlen, deren Ergebnis allem Anschein nach verfälscht war. Der Ex-Präsident Obote wurde zum Sieger erklärt - so begann das zweite Regime Milton Obotes. Nach diesen manipulierten Wahlen begann ein Guerillakrieg, der die Unzufriedenheit und die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Stämme und Gruppierungen zum Ausdruck brachte. An diesem Krieg war auch die (National Resistance Army) unter Führung von Yoweri Museveni beteiligt.

Nach fünfjährigem Bürgerkrieg der Amtszeit Obotes, in dem fast 500 000 Menschen starben, wurde im Juli 1985 Obote von Armeeeinheiten aus Kampala vertrieben. Ein Militärrat ersetzte die Regierung. Knapp ein halbes Jahr später nahm die NRA nach langen Auseinandersetzungen Kampala ein und Yoweri Museveni wurde als Präsident vereidigt. Der sich selbst ernannte Präsident verlängerte sein Amtszeit 1990 erneut um 5 Amtsjahre, weil er sein Land als unreif für die Demokratie beurteilte.

Aktuelle Politische Lage

Anfang nächsten Jahres stehen in Uganda erneut Wahlen an, in denen sich der amtierende Präsident Museveni erneut zur Wahl stellen will. Da er jedoch bereits zwei Amtsperioden im Amt war, ist eine Neuwahl laut Verfassung nicht möglich. Museveni versucht nun durch eine Verfassungsänderung weiter im Amt bleiben zu können. Aufgrund dieser unreichenden Demokratisierung hat bereits die britische Regierung wie auch Norwegen mehrere Millionen Dollar Entwicklungshilfe einbehalten. Zwei Parlamentarier der Oppositionsgruppe "Forum for Democratic Change" wurden von der Polizei inhaftiert. Die Menschenrechtsorganisation Human Right Watch (HRW) befürchtet, dass die Verhaftungen Teil einer Einschüchterungskampagne gegen Politiker sind, die sich gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Museveni ausgesprochen haben" (NAD 28.04.05).

Dennoch scheint zumindest das Ein-Partein-System ins Wanken zu geraten.Ugandas Bürger stimmen in einem Referendum ab, ob das bestehende System einer einzigen politischen 'Bewegung' durch ein Mehrparteiensystem abgelöst werden soll. 92,5 Prozent stimmen für die Wiedereinführung des Mehrparteiensystems (vgl. NAD 1.8.05).

So kann man gespannt sein, was die Wahlen im nächsten Jahr ergeben – zu hoffen bleibt, dass sie friedlich und fair von statten gehen und die Demokratie in Uganda eine Chance hat.

Nilpferd

Krieg und Hungersnot

Noch immer wütet im Norden Ugandas seit über 19 Jahren ein Bürgerkrieg, in dem Menschen ihre Heimat oder gar ihr Leben verlieren und Kinder ihre Kindheit. Es ist der längste ununterbrochene Bürgerkrieg Afrikas und wohl auch einer der brutalsten. Üblicherweise kämpfen die LRA-Rebellen unter der Führung von Joseph Kony mit Hilfe von Kindersoldaten, die nachts aus ihren Dörfern verschleppt werden, um dann für die Rebellen zu kämpfen und zu töten. Die LRA ist eine sich selbst nährende Kriegs- und Terrormaschinerie, in der Krieg und Terror Selbstzweck sind - und den Menschen Ugandas beweisen sollte, dass die Regierung von Präsident Yoweri Museveni einen großen Teil ihres Landes nicht unter Kontrolle hat (vgl. http://www.lost-children.de/de/hgrund.htm). Zwar wird immer wieder versucht mit internationaler Hilfe den Friedensprozess in Gang zu bringen, doch bisher haben Waffenstillstandsabkommen immer nur wenige Tage gehalten. Die Lebenslage der Bevölkerung ist bedrohlich. Am 12.04.2005 schrieb die NAD: "Das Welternährungsprogramm (WFP) bezeichnet die Ernährungssituation in Norduganda als schlimmer als die Tsunami Katastrophe. Ohne mehr Hilfe der internationalen Gemeinschaft sind die 1.4 Million internen Flüchtlinge, die in 135 Lagern leben, vom Hunger bedroht". Ein Bericht von Regierung, UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisation schätzt, dass unter den anderthalb Millionen Flüchtlingen in den Lagern Nordugandas wöchentlich etwa tausend Menschen sterben. Neben Rebellenangriffen und Malaria ist Aids eine der Haupttodesursachen. Der Erzbischof von Gulu, Mgr. John Baptist Odama, wies auch auf die hohe Selbstmordrate in den Lagern hin (NAD 29.08.2005).

HIV/ AIDS

Aids stellt nach wie vor ein großes Problem In Uganda dar. Zwar wird versucht die Themen Sexualität und HIV zu enttabuisieren, aber in Strukturen, in denen Polygamie noch immer weit verbreitet ist und Männer die Bekämpfung von AIDS als Frauenangelegenheit erklären, ist eine Verbesserung der Situation nur langsam zu erreichen. Dennoch gehört Uganda zu den Ländern der Welt, die den Kampf gegen diese Krankheit am besten meistern. Die Infektionsrate, die Anfang der neunziger Jahre noch 30% betrug, ist nach offiziellen Regierungsangaben im letzten Jahr auf 7% heruntergegangen. Inzwischen sind jedoch fast eine Million Menschen an Aids gestorben (vgl. NAD 04.05.2005). Das bedeutet aber - überspitzt formuliert - die arbeitsfähige Generation ist ausgestorben bzw. stirbt aus. zurück bleiben Kinder, die von Verwandten oder Einrichtungen aufgenommen werden; Kinder, die sich um ihre Geschwister kümmern müssen und die Arbeiten, um einen Teil zum Lebensunterhalt und zum Überleben beizutragen.